Projekt Kitty - München Tierschutzverein Schlupfwinkel e.V.
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Vorhandenes Tierleid linder, weiteres verhindern

Wenn ich auf Bauernhöfen große Katzenbestände antreffe, ist es nicht immer so, dass der Landwirt ein Einsehen hat und erkennt, dass er vor einem riesigen Problem sitzt. Immer wieder stelle ich fest, dass sich um diese Katzen einfach nicht gekümmert wird. Ihr Leid wird ignoriert, ebenso ihrer kontinuierliche Vermehrung.

In einem Fall, den ich mehrere Monate begleitete, war es auch so. Ein Bauer lebte allein auf einem kleinen Hof. 10 Katzen und drei sehr kranke Kitten fand ich bei meinem ersten Besuch vor. In den folgenden Wochen brauchte ich einen langen Atem. Ich war sehr hartnäckig und fuhr einmal pro Woche auf den Hof, um den Bauern zu überzeugen, die Katzen kastrieren und medizinisch behandeln zu lassen.

Einmal traf ich auf den Bruder des Landwirts, der mich vom Hof jagen wollte. Ob ich nicht Besseres zu Tun hätte, als mich um fremde Katzen zu kümmern! Es sei schon immer so gewesen, dass auf Bauernhöfen viele Katzen leben und sterben würden. Das sei die Natur. Für ihn seien die Katzen Nutztiere, da zum Mäusefangen und sonst nichts. 

Aber so schnell gebe ich mich nicht geschlagen, ich blieb dran und schließlich hat meine Überzeugungsarbeit doch noch Früchte getragen. Fünf Kater und fünf Katzen konnte ich nach und nach einfangen, alle weiblichen Katzen waren schon wieder trächtig. Die 15 Kitten haben wir gleich in der Katzenstation behalten und, als sie alt genug waren, vermittelt.

Der Bauer wollte die Katzen nach der Kastration wiederhaben. Auch er kümmert sich jetzt mehr um die Katzen, ihnen geht es gut. Sie werden seither regelmäßig gefüttert und er achtet auf ihren Gesundheitszustand, wie er es auch bei seinen anderen "Nutztieren" tut. Ich fahre dort immer mal wieder vorbei und schaue nach den Katzen.

Ich weiß, dass wir hier sehr viel Tierleid gelindert, aber auch verhindert haben. Wären alle 15 Kitten gemeinsam mit den anderen unkastrierten Katzen auf dem Hof geblieben, wären es schon 25 gewesen... und so weiter. Auch wenn es mühsam ist, gegen den Unwillen und das Unverständnis der Bauern anzukommen, so bin ich davon überzeugt, dass es sich lohnt. In Not geratenen Tieren zu helfen und Tierleid zu verhindern, bevor es erst entsteht, ist eine gute Kombination!